Humbolt Solar

 

Die Humboldt Solar GbR ist ein Zusammenschluss von Eltern des Humboldt-Gymnasiums, die einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten wollen. Die Chance, das Dach der Schule der eigenen Kinder zu nutzen und über die Solaranlage das Thema Umweltschutz in den Unterricht zu transportieren, war für uns ein besonderer Anreiz.

Da die Errichtung von Solarstromanlagen auf städtischen Dächern sowohl für die Stadtverwaltung Düsedorf als auch für uns völliges Neuland war, mussten wir mit viel Engagement und Kreativität einige Hürden überwinden. So war die Anlage Anfangs auf den gesamten Dachflächen geplant. Leider erwiesen sich große Teile des Gebäudes als statisch nicht belastbar. Dies ergab eine von uns beauftragte Statik zum Schulgebäude. Brand- und Blitzschutz brachten dann weitere Probleme mit sich, die Schritt für Schritt überwunden werden konnten.

Am 13. Oktober 2008 war es dann soweit. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister, der Umweltdezernentin und Herrn Syring konnten wir die 280 qm Solarzellen mit 171 Modulen offiziell in Betrieb nehmen.

Johannes Thor, Thomas Lennertz, Oberbürgermeister Dirk Elbers, Umweltdezernentin Helga Stulgies, Umweltamtsleiter Werner Görtz und Schulleiter Volker Syring (v. l.) bei Inbetriebnahme der Solaranlage.

Die Anlage produziert ohne jegliche Umweltbeeinträchtigungen bei voller Sonneneinstrahlung 30 Kilowatt Spitzenleistung (kWp). Das entspricht der Leistung von 500 handelsüblichen Glühbirnen oder 100 Bürocomputern. Die Mittel für den Bau der Anlage wurden allein von den Mitgliedern der Humboldt Solar GbR aufgebracht. Die Stadtwerke Düsseldorf haben für das Projekt, insbesondere das Display, einen Zuschuss bereitgestellt.

Die Anlage auf dem Schuldach ist so gut wie wartungsfrei. Einzige Sorge ist das Flachdach: sollte es in den nächsten Jahren saniert werden müssen, wären die Kosten erheblich. Dann müssten die gesamte Anlage ab- und wieder aufgebaut werden.

Unser Grundverständnis war von Anfang an, dass die Anlage „zur Schule gehört“. Deshalb würden wir uns freuen, wenn Daten und Produktivität der Anlage Bestandteil des Unterrichts würden. Neben dem Display im Eingang haben wir deshalb auch eine Webcam und eine Webbox installiert, so dass aktuelle Bilder und Daten der Anlage im Internet unter www.humboldt-solar.de zur Verfügung stehen.


Dass uns die Thema Solarenergie und Nachhaltigkeit am Herzen liegen, zeigt auch unser Engagement für die Elektrifizierung einer Schule in Burkina Faso. Durch die Ausstattung der Schule in Saya mit einer Solaranlage können abends Klassen unterrichtet und Alphabetisierungskurse für Erwachsene angeboten werden

Thomas Lennertz und Johannes Thor
– Geschäftsführung Humboldt-Solar GbR –

Solarprojekt Burkina Faso

Saya ist ein abgelegenes Dorf im Norden Burkina Fasos, dem drittärmsten Land der Welt. Erst seit 1992 gibt es dort eine öffentliche Grundschule. Im Dorf besteht wenig Hoffnung, in den nächsten 20 Jahren an das nationale Stromnetz angeschlossen zu werden.
Deshalb mussten sich Schüler und Erwachsene bislang mit dem Licht von Taschen- und Petroleumlampen begnügen, was nicht nur kostspielig, sondern auch gesundheitsschädlich ist.
Dies zu ändern war das Ziel eines gemeinsamen Projektes der Schüler des Humboldt-Gymnasiums, der Humboldt Solar GbR und des gemeinnützigen Vereins „Sonnenenergie für Westafrika“ (SEWA). Durch die Spenden von Schülern, Eltern und der Humboldt Solar GbR konnte Mitte Juni 2009 eine Photovoltaikanlage installiert werden. Diese besteht aus einem Solar-Panel, Batterien und fünf Energiesparlampen, die ein Klassenzimmer jede Nacht für bis zu 6 Stunden beleuchten können. Die technische Installation wurde von einer burkinischen Firma durchgeführt, wodurch Ausbildungs- und Arbeitsplätze in der lokalen Solarenergiebranche gefördert werden. Die Verantwortung für die Solaranlage übernehmen die Schulleitung und die Elternorganisation gemeinsam.
Heute kann die Dorfgemeinschaft die Schule viel besser nutzen. In einem beleuchteten Klassenzimmer können die 356 Schüler und die Lehrer sich abends auf den Unterricht oder die Prüfungen vorbereiten, außerdem können Alphabetisierungskurse für Erwachsene angeboten werden. Der Zugang zu Bildung wird verbessert und die Analphabetenquote gesenkt.
Die Schule ist jetzt das einzige Gebäude mit elektrischer Beleuchtung im Dorf und in vielen Kilometern Umkreis. Damit ist sie ein leuchtendes Symbol dafür, wie durch ehrenamtliches Engagement die Lebensbedingungen und Zukunftschancen von Menschen, die mehr als 4.230 km entfernt leben, verbessert werden konnten.

Einen ausführlichen Projektbericht sowie ein Video und eine Fotoshow über das Dorf und den Bau der Anlage finden Sie unter solar-afrika.de und www.humboldt-solar.de